Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
31. März 2009 2 31 /03 /März /2009 11:19

Jetzt sind bereits meine 1,5 Praktikumswochen um. Auf alle Fälle beinahe, da ich ein Tag wegen Grippe im Bett verbringen musste, habe ich diesen noch nachzuholen.

Mein Praktikum hier war einfach super und die Praktikumsklasse genial. Ich hatte während des Praktikums relativ viel Spielraum, wie ich meine Lektionen gestallten möchte. So konnte ich meine ganze Kreativität spielen lassen und habe mit Freude meine Lektionen geplant und gestalltet.

Als fächerübergreifendes Thema wurde mir das naheliegendste aufgetragen, ich sollte mit den Kindern das Thema „Die Schweiz“ behandeln.

Ich habe bei verschiedenen Tourismusbüros um Material angefragt und wurde anschliessend geradezu damit überschüttet. Auch meine Familie hat mir geeignetes Material wie Bücher, Sticker und CDs zukommen lassen. Somit stand einem erfolgreichen Praktikum nichts mehr im Wege.

Was mich nach den ersten Tagen etwas irritierte war, wie die dortigen Lehrpersonen mit den Kindern umgingen. Von den mangelnden Hilfsmitteln wie Hellraumprojektor oder einen Klassensatz Lehrbücher abgesehen, fand ich den Unterricht ziemlich fortschrittlich. Es wurde sehr oft anhanden von Gruppenarbeiten ein Thema erarbeitet. Das Erarbeitete wurde anschliessend den anderen Kindern mit Hilfe von kurzen Theater oder Plakaten vorgestellt. Zudem waren die Arbeiten oft klassenübergreifend, wodurch in altersgemischten Gruppen gearbeitet wurde. Ausflüge ausserhalb des Klassenzimmers waren ebenfalls keine Seltenheit,  egal ob mit kulturellem oder lediglich bildendem Hintergrund, die Kinder wurden jeweils Hautnahe an das Thema herangeführt.

Jedoch sobald ein Kind etwas negativ auffiel war es vorbei mit den fortschrittlichen Lehrmethoden. Die Kinder wurden nicht selten vor der ganzen Klasse oder Lerngemeinschaft zur „Schnecke“ gemacht oder einfach angeschrieen. Dazu ist noch zu sagen, dass ich finde, weil die Kinder eigentlich sehr ruhige und anständige Kinder sind, dass solche Erziehungsmethoden gar nicht erforderlich sein würden.

Auf alle Fälle haben die Kinder auch bei mir meist ruhig und konzentriert gearbeitet, obwohl ich nie eines angeschrieen oder in eine Ecke des Klassenzimmers verbannt habe.

Im Grossen und Ganzen kann ich jedoch sagen, dass das Praktikum für mich sehr erfolgreich war und ich sehr viel dabei gelernt habe. Ich habe sehr viele positive Erfahrungen gemacht und weiss jetzt auch was in meinem Unterricht sicherlich nie einen Platz haben wird.

Noch zu meiner Arbeit im Praktikum: Alle die meinem Unterricht gefolgt sind haben mir sehr viele positive Rückmeldungen gegeben. Es fiel mir nach den ersten paar Stunden auch nicht mehr schwer auf Französisch zu unterrichten. Wenn mir ein Wort fehlte, versuchte ich es einfach zu umschreiben und den Kindern so klar zu machen, was ich meinte. Oft lies ich auch die Kinder Dinge benennen, von welchen ich den Namen nicht wusste, aber beispielsweise ein Bild davon besass. Dabei ist herausgekommen, dass auch nicht alle Schülerinnen und Schüler mit den Begriffen vertraut waren. Die Texte welche ich schrieb, lies ich natürlich im Vornherein von der Klassenlehrperson durchlesen und korrigieren.

Was mich sehr gerührt hat ist, dass die Kinder mich anscheinend sehr in ihr Herz geschlossen haben und dies auch oft zum Ausdruck brachten. Diese kleinere Distanz zwischen den Kindern und den Lehrpersonen habe ich als sehr angenehm empfunden. Die Kinder sind es sich mehr gewohnt ihre Gefühle zu zeigen als Schweizer Kinder was auch spezifisch an der Schule geübt wird.

Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare